Donnerstag, 22. Januar 2015

B. Becker hält die deutsche Fahne in Australien hoch

Nomen est omen. Bei den Australian Open in Melbourne steht Benjamin Becker als letzter deutscher Tennisspieler bei den Herren in der dritten Runde. Nach hartem Kampf und einer beeindruckenden Aufholjagd gegen den australischen Publikumsliebling Lleyton Hewitt setzte sich der Weltranglisten-41. am Ende in fünf Sätzen durch. Beim 2:6. 1:6, 6:3, 6:4 und 6:2 holte er zum ersten Mal in seiner Karriere einen 0:2-Satzrückstand auf. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft der 33-jährige aus Merzig am kommenden Samstag nun entweder auf den Kanadier Milos Raonic (Nr. 8) oder auf Donald Young, USA.

Also hat wieder mal ein B. Becker in Australien auf sich aufmerksam gemacht. Ja, das waren noch Zeiten, als der B. Becker aus Leimen und jetziger Trainer von Branchenprimus Novak Djokovic die deutschen Tennisherzen Down-Under höher schlagen ließ. 1991 und 1996 gewann er das Turnier, 1991 bedeutete sein 4-Satz-Triumph gegen Ivan Lendl sogar kurzfristig die Nr.1 in der Weltrangliste. 1996 gewann er ebenfalls in 4 Sätzen gegen Michael Chang. Von diesen Zeiten können deutsche Tennisfans seit Jahren nur träumen.

Auch in diesen Jahr platzen die Hoffnungen der deutschen Spielerinnen und Spieler schon wieder frühzeitig. Besonders enttäuschend ist das Abschneiden der Damen. Das Top-Trio Petkovic, Kerber und Lisicki schon in der ersten Runde draußen. Das hat es seit acht Jahren nicht mehr gegeben. Eine neue Steffi wird wohl so schnell wirklich nicht mehr am deutschen Tennis-Horizont auftauchen.  Sie war die letzte deutsche Spielerin, die 1994 das Grand Slam Turnier auf dem 5. Kontinent gewinnen konnte. Also auch schon 21 Jahre her. Was läuft schon so viele Jahre schief im deutschen Tennis? Es kommt hin mal wieder mal vor, dass bei großen Turnieren ein Halbfinale erreicht wird, vielleicht auch mal ein Finale. Das sind aber leider nur Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Die Konstanz, für die Steffi im Besonderen stand, fehlt seit Jahren.

Drücken wir dem aktuellen B. Becker also die Daumen. Bei den Ladies geht eventuell ein neuer Stern am deutschen Tennis-Himmel auf. Carina Witthöft, 19 Jahre alt aus Wentorf bei Hamburg, hat in beindruckender Manier die dritte Runde erreicht und das ohne Satzverlust. Ihre Siege gegen die an Nummer 17 gesetzte Carla Suárez Navarro aus Spanien und die US-Amerikanerin Christina McHale waren so nicht zu erwarten. Gewinnt sie nun auch gegen die Rumänin Irina-Camelia Begu muss sie ihr Hotelzimmer verlängern. Die eigentliche Buchung läuft am Samstag defacto aus. Mit diesem Erfolg hatte sie offensichtlich sogar selbst nicht gerechnet. Hoffen wir also, dass sie sich, was das betrifft, aber besonders in Blickrichtung Turnierverlauf weiterhin upgraden kann. Dem deutschen Tennissport würde ein neues Gesicht sicherlich mal gut tun. Aber, seien wir vorsichtig mit zu früher Euphorie und warten wir´s ab!

Good day and we keep our fingers crossed!!


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